Geschichte Buchdorfs
Buchdorf, ein typisches Straßendorf, erstreckt sich auf einer Länge von nahezu drei Kilometern auf einer von West nach Ost verlaufenden Jurahöhe. Der höchste geografische Punkt, der sich am "Sand", dem östlichen Teil des Dorfes befindet, liegt bei 557 Meter über dem Meeresspiegel.
12. Jahrhundert
Der Ortsname läßt auf eine Rodungssiedlung schließen, die in einem Buchenwald gelegen war. Im 12. Jahrhundert wird Buchdorf erstmals urkundlich erwähnt. Beim Abbruch der alten Kirche fand man nach einem Bericht des ehemaligen Pfarrers Johann Hueber unter dem Taufstein eine Platte mit der Jahreszahl 1120, was wohl dem Entstehungsjahr der ersten Kirche in Buchdorf entspricht. 1162 gab sogar Kaiser Friedrich Barbarossa den Auftrag, u.a. die in Buchdorf zerstörte Kirche wieder aufzubauen. Aus dieser Zeit stammt noch der Unterbau des Turmes des heutigen Gotteshauses.
16. Jahrhundert - 18. Jahrhundert
Während des Landshuter Erbfolgekrieges 1504, als sich Albrecht von Bayern und Pfalzgraf Ruprecht um das Erbe Georgs des Reichen stritten, standen die Buchdorfer auf der Seite Ruprechts von der Pfalz, da sie von ihm die Befreiung von der kaisheimischen Klosterherrschaft erhofften. Als Ruprecht auf einer Reise durch Buchdorf zog, gewann er mit seiner Leutseligkeit die ganze Einwohnerschaft. Nachdem der Pfalzgraf dann vom Kaiser geächtet wurde, ermordeten die Einwohner sogar einen kaiserlichen Boten und gingen gegen ihren Grundherrn, den Abt von Kaisheim, vor.
Der Aufstand wurde jedoch niedergeschlagen, zahlreiche Häuser gingen in Flammen auf, im Dorf herrschten Armut und Elend. Von 1554 bis 1618 gehörte der Ort der evangelisch-lutherischen Konfession an, da er im Gebiet Pfalz Neuburgs lag. Im Jahr 1580 gab es in Buchdorf bereits einen eigenen Schulmeister, der 42 Knaben unterrichtete. Vor der Erhebung zur Pfarrei war Buchdorf bis 1726 Filiale von Baierfeld. 1736 dürfte der Grundstein für die jetzige Kirche gelegt worden sein.
19. Jahrhundert
Eine weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Persönlichkeit war Dr. Ludwig Wille, der am 30. März 1834 in Buchdorf geboren wurde. Als Arzt erlangte er in der Schweiz Berühmtheit, wurde Ehrenbürger des Kantons Basel-Stadt und war als ordentlicher Professor der Psychiatrie an der Universität in Basel tätig.
20. Jahrhundert
Die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts gingen auch an Buchdorf nicht spurlos vorrüber. 45 junge Männer mussten ihr Leben im ersten Weltkrieg lassen. Im zweiten Weltkrieg fanden 63 Männer den Tod. Auch die Kriegshandlungen selbst bekam die Bevölkerung unseres Dorfes zu spüren. Am Weißen Sonntag des Jahres 1945 beschossen Tiefflieger, unmittelbar nach dem Ende des Festgottesdienstes, unser Dorf, wobei ein Soldat getötet wurde. Amerikanische Panzer beschädigten wenige Tage danach den Kirchturm schwer.
Die Buchdorfer, die im Volksmund scherzhaft "Uaramoisa" (=Ameise) genannt werden, bewegten in der Nachkriegszeit viele Dinge und machten mit ihrem sprichwörtlichen Fleiß dem Beinamen alle Ehre. Mit dem Bau der Wasserleitung begann 1947 die Zukunft. Es folgte die Pflasterung der Dorfstraße. Pfarrhof, Jugendheim, Kindergarten und Sportheim wurden gebaut und die ersten Baugebiete erschlossen. Eine große Herausforderung war die Generalsanierung unseres Schulhauses von 1981 bis 1983. Der Bau des Tennisheimes und des Feuerwehrgerätehauses folgten 1993 und 1995/96.
Seit 1976 gehört zur Gemeinde Buchdorf auch der Ortsteil Baierfeld. Mit den Nachbarkommunen Monheim, Daiting, Rögling und Tagmersheim bildet Buchdorf seit der Gebietsreform die Verwaltungsgemeinschaft und den Schulverband Monheim.